Vorab: Geschmäcker sind verschieden. Wer aber diesen Wein mit 5 Sternen bewertet, der hat noch keinen guten Wein getrunken. Saurer Geruch beim Öffnen der Flasche, nach 15 min. im Dekanter ist der Geruch immer noch eher alkoholisch, keine Frucht dringt an die Nase. Der erste Schluck bestätigt dann, dass er auch vor allem nach Alkohol schmeckt. Eine Stunde stehen lassen hat das etwas verbessert. Nun ist der Wein ziemlich wässrig und eher flach. Monastrell in einer sehr eigenartigen Variante. Immerhin kann man ihn trinken und muss ihn nicht verkochen. Aber Genuss schmeckt anders. Schade! Auch für den reduzieren Preis noch zu teuer.

Nach der ersten Flasche habe ich mich daran gewöhnt und geniesse sein vollmundiges Aroma. Mein Lieblingswein wird dieser Bartolomè Abellan allerdings nicht werden.

Bouquet und Antrunk sehr harmonisch, fruchtig und dennoch recht kraftvoll. Leider krachen die Tannine dann ziemlich schroff rein und stören die bisherige Ausgewogenheit. Trotzdem guter Wein und im Angebot okay.

Der Wein zeigt sich im Glas in einem dunklen kraftvollen Violett mit ganz zarten rötlichen Aufhellungen. Im Bouquet bildet eine dunkle Aromenfärbung von reifen Beeren (vorwiegend Brom- und Blaubeeren) das Fundament, aus dem sich reife Früchte (Pflaume, Kirsche) erheben. Am Gaumen spürt man sofort die Kraft aus 14,5% Alkoholgehalt. Gelbe Früchte (Limone / Limette) verleihen der dunkelroten Geschmacksvielfalt einen Spritzer Frische. Auch der weiche und süssliche Geschmack der Vanille ist zu erspüren. Er bildet den angenehmen Gegenpol zu deutlich präsenten Tanninen und Gerbstoffen, die lange nachklingen und dabei leider die bis dahin sehr gute Ausgewogenheit stark dominieren. Deshalb für mich nur ein guter Wein, kein sehr guter. Also: 3 Sterne!

Ich habe den Wein aufgrund der vielen positiven Bewertungen bestellt. Grundsätzlich ist es kein schlechter Wein - aber auch kein besonders Guter. Da gibt es in dieser Preislage bei Vinos deutlich bessere.